Zur Beurteilung der Hormonsituation bei der Frau führe ich über das Labor Hauss in Eckernförde Speicheltests durch, die Aufschluss über das Verhältnis von Östrogen und Progesteron Aufschluss geben. Denn Achtung, scheinbar gute Werte im Normalbereich können dennoch für Beschwerden sorgen, wenn das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Hormonen nicht stimmt.
Estradiol
Estradiol ist der Hauptvertreter der Östrogene, der weiblichen Geschlechtshormone. Das Estradiol ist der Hauptvertreter der Estrogene (früher Östrogene=), der weiblichen Geschlechtshormone. Die Hormonkonzentration des Estradiols bei der Frau im gebärfähigen Alter folgt einem charakteristischen Monatsprofil mit einem deutlichen Peak in der Zyklusmitte kurz vor der Ovulation.
Bei Männern sind die Östrogene entscheidend für die Fruchtbarkeit und für die Potenz. Bei Männern werden die Östrogene in den Nebennieren, den Hoden und im Fettgewebe produziert. Das heißt, je mehr Fettgewebe ein Mann hat, desto mehr Östrogene bildet sein Körper: eine Ursache für die häufige Verweiblichung stark übergewichtiger Männer.
Progesteron
Das Progesteron ist ein weibliches Geschlechtshormon, das in der zweiten Zyklushälfte im Gelbkörper des Eierstocks gebildet wird. Seine Konzentration gibt Auskunft über die Hormonaktivität des Gelbkörpers. Das Progesteron folgt bei Frauen im gebärfähigen Alter einem ausgeprägten Monatsrhythmus. Es steigt in der zweiten Zyklushälfte deutlich an, um dann zum Zyklusende hin steil abzufallen.
Doch Progesteron hat noch zahlreiche andere Wirkungen im Körper. Es ist Vorläufer von Cortisol/Kortison sowie von Testosteron und den Östrogenen. Gleichzeitig ist es Mit- und Gegenspieler der Östrogene und des Testosterons. Es unterstützt die Wirkung der Hormone und schränkt deren überschießende Wirkung ein. Es bremst z. B. das durch die Östrogene angeregte Zellwachstum in Gebärmutter und Brust (Vorbeugung gegen Krebsentstehung). Bei Männern ist es als Testosteron-Gegenspieler wichtig für die Gesundheit der Prostata.
Ein Fünftel aller Progesteron-Rezeptoren befindet sich im Gehirn. Progesteron ist für unser emotionales Gleichgewicht und unsere Ausgeglichenheit unverzichtbar. Es verbessert die Gedächtnisleistung und den Schlaf. Progesteron ist kein weibliches Hormon, auch wenn es bei Frauen in größeren Mengen vorliegt. Es wirkt sich im männlichen Körper nicht verweiblichend aus.
Östrogendominanz und Gewichtszunahme
Bei vielen Frauen wird in den Eierstöcken zu wenig Progesteron gebildet. Zudem ist das Progesteron eine Art Gegenspieler des Östrogens. Beide müssen in einem bestimmten Verhältnis zueinander im Körper vorhanden sein, damit die Hormone miteinander in einem harmonischen Gleichgewicht sind. Wenn der Progesteronspiegel zu niedrig ist, wirkt sich das Östrogen zu stark aus. Es ist dann buchstäblich dominant. Das ist selbst dann der Fall, wenn eigentlich auch ein Mangel an Östrogen besteht, wie es in den Wechseljahren der Fall ist. Entscheidend ist in diesen Fällen, dass der Progesteronmangel noch stärker ist als der Östrogenmangel.